Miriam Brunner
Mein Name ist Miriam Brunner, ich bin 42 Jahre alt und Mutter von 3 Kindern.
Im Alter von 9 Jahren habe ich, nach jahrelangem bitten und betteln, in Heppenheim mit dem Reiten begonnen. Dank meiner Tante konnte mir das Hobby ermöglicht werden, die aus eigener Pferdeliebe mir zu meinem Geburtstag die ersten Reitstundenkarten geschenkt hatte. Seitdem bin ich diesem Sport treu geblieben.
Mein Werdegang ging über den Schulpferdepfleger der Vereinspferde über 4 Jahre zum Privatpferdepfleger. Nach einer kurzen Reitpause von 2 Jahren kaufte ich mir, im Alter von 21 Jahren, mein erstes eigenes Pferd, das zweite folgte 2 Jahre später. Heute besitze ich 7 eigene Pferde und betreibe einen kleinen Offenstall.
Als Beruf bin ich Sozialpädagogin und arbeite auf dem Sonnenkinder Begegnungshof e.V. in Rodau. Ich habe mich während meines Studiums vielseitig weitergebildet, u.a. habe ich eine Ausbildung zum Reittherapeut und zum Reitlehrer für Feldenkrais und Reiten absolviert sowie diverse Reitabzeichen abgelegt. Darüber hinaus war ich im Turnierdressursport über viele Jahre erfolgreich und habe mich in diesem Bereich regelmäßig in Lehrgängen und Unterricht bei renommierten Personen weitergebildet, aktuell kommt als weiteres Standbein die Disziplin Working Equitation hinzu. Dies war für mich aber nie alles. Vor Erfolg und Leistung stand mir immer die Freundschaft mit dem Tier und der Respekt vor ihm und seiner Natur. Ich bildete mich ebenfalls im Natural Horsemanship weiter, lernte Langzügelarbeit und Kappzaumarbeit, Zirzensik. Die letzten Jahre rückte immer mehr in meinen Fokus, das Pferd als Sportpartner so effektiv und gezielt auf die eigenen Körperbaustellen hin, physiotherapeutisch und gymnastisch zu trainieren, um den heutigen Problemen der Pferdezucht entgegenzuwirken. Druck und Zwang sind nicht meine Reitmethoden, demnach möchte ich auch feines, weiches und leichtes Reiten und einen guten Sitz näherbringen. Hierbei ist mir egal ob es sich beim Trainingspartner Pferd um ein renommiertes Turnierpferd oder ein kleines dickes Pony handelt, ob der Reiter Turnierambitionen hat oder lieber freizeitmäßig reiten möchte, jeder hat das gleiche Recht auf gute Behandlung und sinnvolles Training.
Seit ich Kinder habe ist mein eigenes Turnierreiten eher in den Hintergrund gerückt. Ich coache meine eigenen Kinder und Reitbeteiligungen zur Turnierreife und versuche unsere Pferde sinnvoll zuhause zu trainieren. Hierbei lerne ich nie aus und jedes neue Pferd stellt mich erneut vor neue Herausforderungen, die selten einen einheitlichen Weg bedürfen. Pferde und Reitertraining ist eine Schatztruhe an Wissen, Erfahrung, guten Ratschlägen und Trainern, sowie den stetigen Blick über den Tellerrand des eigenen Könnens und Wissens hinaus, sowie der Offenheit Neuem gegenüber. Ich unterrichte mit dem Wunsch, jedem Reiter ein Erfolgserlebnis zu geben, an dem er stetig anknüpfen und wachsen kann.
Wichtig ist mir, dass auch Angst und fehlender Mut einen Raum im Unterricht haben darf. Schon deshalb, weil ich aus beruflichen Gründen viel mit Kindern ab 5 Jahren arbeite, u.a. im therapeutischen Reiten aber auch im klassischen Reitunterricht. Kein Sportler, und vor allem kein Reiter hat nie Angst oder ist immer mutig. Es wird zu wenig darüber gesprochen und ehrlich zugegeben, so dass sich falsche Gefühle wie Scham und Verzweiflung entwickeln können, die dann im schlechtesten Fall zur Vermeidung und Verweigerung führen und somit zur Aufgabe des Reitsports. Es muss nicht jeder ein Turnierreiter werden, aber jeder sollte einmal in seinem Reiterleben eine fundierte Grundausbildung genossen haben, um auf dieses Wissen aufbauen zu können. Dazu gehört auch Ängste zu fokussieren und sie zu bearbeiten, um daran zu wachsen und sich zu entwickeln, immer den Partner Pferd im Blick zu haben und nie an Lob für ihn zu sparen.